Fuchsbandwurm beim Wildkräuter Sammeln – Wie groß ist die Gefahr wirklich?
- Kathi
- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit

Und warum du trotzdem ganz entspannt losziehen kannst!
Wildkräuter sammeln liegt voll im Trend – ob für die eigene Naturapotheke, gesunde Smoothies oder DIY-Kosmetik. Doch immer wieder taucht eine Sorge auf: Was ist mit dem Fuchsbandwurm? Ist das Sammeln gefährlich? Können wir uns anstecken?
Die gute Nachricht gleich vorweg: Die Gefahr ist da, aber sie ist viel kleiner, als viele denken.
Was ist der Fuchsbandwurm überhaupt?
Der Echinococcus multilocularis, besser bekannt als Fuchsbandwurm, ist ein Parasit, dessen Eier über Fuchskot in die Umwelt gelangen können. Über den Verzehr ungewaschener Wildkräuter könnten sie – theoretisch – in den menschlichen Körper gelangen und die sogenannte alveoläre Echinokokkose auslösen. Diese Erkrankung ist selten, aber ernst.
Wie kann ich mich anstecken?
Wie genau sich ein Mensch mit dem Fuchsbandwurm ansteckt, ist laut Forschenden noch nicht vollständig geklärt. Sicher ist: Die winzigen Eier des Parasiten werden über den Kot von Füchsen, aber auch von Hunden oder Katzen ausgeschieden. Vermutlich gelangen sie über den Mund – also durch verschlucken – in unseren Körper.
Besonders gefährdet sind Menschen, die viel draußen und in engem Kontakt mit Tieren unterwegs sind – zum Beispiel Jäger:innen, Landwirt:innen oder Hundebesitzer:innen.
Und was ist mit Wildkräutern, Beeren oder Fallobst? Ja, theoretisch kann man sich auch über rohe, nicht gewaschene Pflanzen anstecken, wenn diese mit Fuchskot in Berührung gekommen sind. Expert:innen schätzen dieses Risiko allerdings als sehr gering ein.
Wie hoch ist das Risiko?
Zahlen & Fakten (Stand: 2024):
Deutschland
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Jahr 2022 insgesamt 41 Fälle von alveolärer Echinokokkose gemeldet
Hauptsächlich betroffen sind die südlichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg, wo der Fuchsbandwurm häufiger vorkommt.
Österreich
Das österreichische Sozialministerium gibt an, dass in den letzten 30 Jahren durchschnittlich zwei bis drei Fälle von Fuchsbandwurm-Erkrankungen pro Jahr registriert wurden.
Die Hauptverbreitungsgebiete liegen im Westen Österreichs, insbesondere in Tirol und Vorarlberg, wobei auch aus anderen Bundesländern Fälle gemeldet werden.
Die meisten Infektionen betreffen Jäger, Hundehalter:innen oder Menschen mit engem Kontakt zu Wildtieren – nicht Kräutersammler:innen.
Die Wahrscheinlichkeit, sich beim Sammeln von Wildkräutern mit dem Fuchsbandwurm zu infizieren, ist extrem gering.

5 einfache Tipps, um sicher zu sammeln:
Kräuter immer gut waschen – am besten in kaltem Wasser.
Nicht direkt am Boden pflücken (z. B. keine Blätter, die auf dem Boden liegen).
Nicht an stark frequentierten Fuchsgebieten sammeln (z. B. Waldränder mit vielen Fuchsbauten).
Kräuter abkochen oder trocknen, wenn du ganz sicher gehen willst.
Hände waschen nach dem Sammeln – besonders vor dem Essen.
Keine Angst vorm Wildkräuter sammeln!
Lass dir die Freude an der Natur nicht von einem seltenen Parasit verderben. Mit gesunder Vorsicht, etwas Wissen und einem guten Auge kannst du sicher und unbesorgt Wildkräuter sammeln.
Unmasked Nature-Tipp: Achte mehr auf die Qualität deiner Umgebung als auf seltene Horrorgeschichten – und vertraue deinem gesunden Menschenverstand!
Comments